FAU ist mit Graduiertenschule und Cluster im Exzellenz-Wettbewerb erfolgreich

Großer Erfolg für die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) in der zweiten Runde der Exzellenzinitiative: Sowohl der Exzellenzcluster „Engineering of Advanced Materials“ (EAM) als auch die Graduiertenschule „Erlangen Graduate School in Advanced Optical Technologies“ (SAOT) werden für weitere fünf Jahre gefördert. Das gab der Bewilligungsausschuss der Exzellenzinitiative am Freitagnachmittag bekannt. Bis zu 61,5 Millionen Euro gehen damit in den kommenden Jahren an die FAU. Das Department Chemie und Pharmazie ist am Exzellenzcluster maßgeblich beteiligt.

„Wir werten das positive Votum der Gemeinsamen Kommission von DFG und Wissenschaftsrat als großartiges Ergebnis für die FAU und sehen unsere Anstrengungen der vergangenen Jahre bestätigt“, kommentierte der Präsident der FAU, Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, die Entscheidung des Bewilligungsausschusses. Er dankte allen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität für ihren außerordentlichen Einsatz. „Mit der Förderung aus der ersten Runde ist es uns gelungen, die herausragenden Kompetenzen der FAU in zwei Schlüsseltechnologien der Zukunft zusammenzuführen und international anerkannte Spitzenforschungszentren zu etablieren. Unser Ziel ist es jetzt, die Forschungsstärke der FAU noch weiter zu steigern. Wir erhoffen uns bahnbrechende wissenschaftliche Leistungen und innovative forschungsbasierte Lehrkonzepte.“

Im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit in der Graduiertenschule und im Exzellenzcluster konnte die FAU in den vergangenen fast fünf Jahren zahlreiche exzellente Forscherinnen und Forscher sowie Nachwuchswissenschaftler aus aller Welt an die Universität holen und strategische Allianzen mit hochrangigen Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft ausbauen. Auch in Lehre und Studium macht sich die Förderung durch die Exzellenzinitiative bemerkbar: So entstanden im Rahmen des Exzellenzclusters beispielsweise 65 Dissertationen, in der Graduiertenschule bisher 30. Weitere 155 Dissertationen sind am Exzellenzcluster in Arbeit; in der Graduiertenschule laufen zurzeit ca. 150 Promotionsprojekte. Für den Cluster hatte die Universität 48 Millionen Euro beantragt, für die Graduiertenschule 13,5 Millionen Euro. Über die genaue Höhe der Förderung wird die Universität erst zu einem späteren Zeitpunkt informiert.

Exzellenzcluster Engineering of Advanced Materials (EAM)
Der Exzellenzcluster „Engineering of Advanced Materials“ (EAM) befasst sich mit der Erforschung und Entwicklung von Hochleistungsmaterialien für zukunftsweisende Anwendungsgebiete. Die Entwicklung neuer hierarchisch organisierter Materialien erfordert eine wissenschaftliche Gesamtbetrachtung von der Nanoskala bis zum makroskopischen Bauteil. So integriert der EAM grundlagenorientierte und prozesstechnische Kompetenz aus acht Departments der FAU sowie den beiden Erlanger Fraunhofer-Instituten, dem Max-Planck-Institut für die Physik des Lichtes und ausgewählten Industriepartnern. In den ersten fünf Jahren konnten 40 Millionen Euro aus der Exzellenzinitiative sowie weitere 41 Millionen vom Bund, dem Land Bayern, der FAU und der Industrie eingeworben werden.

Die Forschungsaktivitäten im EAM sind in sieben Bereiche strukturiert: Die vier anwendungstechnischen Forschungsbereiche Nanoelektronik, Optik und Photonik, Katalyse und Leichtbau sind in Form von Prozessketten organisiert. Sie werden ergänzt durch die drei Querschnittsbereiche Funktionale Partikelsysteme, Nanoanalyse & Mikroskopie sowie Multiskalenmodellierung & Simulation. Die zweite Förderperiode baut auf den bewährten Strukturen auf und ergänzt diese durch forschungsbereichsübergreifende Demonstratoren sowie neue, innovative Schwerpunktthemen. Diese werden durch vier neue Professuren verstärkt. Zusätzlich werden Aspekte der Nanotoxikologie aufgenommen und die Industriekooperationen ausgebaut.

Der EAM hat während seiner Förderperiode auch die FAU strukturell nachhaltig beeinflusst. So haben beispielsweise die neugeschaffene Infrastruktur im Bereich neuer Materialien und Prozesse (fünf neue EAM-Gebäude, Großgeräteinvestitionen in Höhe von 12,8 Millionen Euro) sowie die Verankerung von zwölf neuen Professuren den Standort Erlangen maßgeblich ge­stärkt. Außerdem entstanden neue Entfaltungsmöglichkeiten für den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie neue Lehrkonzepte und Studiengänge.