Neue Medikamente gegen Krankheiten der alternden Gesellschaft

EFI-Vorlesungsreihe über Spitzenforschung an der FAU

Das Gesundheitswesen steht vor großen Herausforderungen: Die Bevölkerung wird immer älter, chronische Erkrankungen und neue Infektionskrankheiten nehmen zu und das Gesundheitssystem ächzt unter den steigenden Kosten. Chemikerinnen und Chemiker des Departments Chemie und Pharmazie forschen an Alternativen zu derzeitigen Medikamenten, die besser wirken und zugleich preiswerter sind. Aktuelle Ergebnisse präsentieren Prof. Dr. Ivana Ivanović-Burmazović, Lehrstuhl für Bioanorganische Chemie, und Prof. Dr. Nicolai Burzlaff, Professur für Anorganische Chemie, im Rahmen der Emerging Fields Initiative “Medicinal Redox Inorganic Chemistry” in kurzen Vorträgen am Montag, 6. Mai 2013 um 18 Uhr, in der Aula des Erlanger Schlosses.

Chronische Entzündungen, Schmerzen und Alterserscheinungen sind wichtige Faktoren bei vielen Infektions- und Autoimmunkrankheiten. Bei Autoimmunerkrankungen bekämpft der Körper eigene Gewebe, weil er sie fälschlicherweise als Fremdkörper erkennt. Eine wichtige Rolle für die Immunreaktion spielen sogenannte Zytokine. Moderne Medikamente beispielsweise gegen entzündliches Gelenkrheuma, hemmen diese Proteine und verbessern dadurch die Behandlung deutlich. Jedoch bringen diese Arzneimittel erhebliche Nachteile mit sich: Das Immunsystem wird geschwächt und die Patienten leiden dadurch häufiger an anderen Infekten. Der Körper kann die Wirkung mit Hilfe von Antikörpern neutralisieren und zudem ist die Therapie sehr teuer.

Anorganische Moleküle sollen helfen

Neue Ansätze gegen die chronisch-entzündlichen Erkrankungen der alternden Gesellschaft versprechen sich die FAU-Forscher von Medikamenten, die auf kleinen, anorganischen Molekülen basieren, welche normalerweise giftig sind. Die Wissenschaftler wollen allerdings deren spezielle chemische Eigenschaften dazu nutzen, das Gleichgewicht innerhalb der Zellen sowie die fehlerhafte Reaktion des Körpers auf sich selbst zu regulieren. Zugleich sollen solche Medikamente gegen Krankheiten helfen, die durch Immunschwäche, Entzündungen oder Infektionen hervorgerufen werden.

Die Veranstaltung bildet den Auftakt zu den Emerging Fields Lectures in diesem Sommersemester an der FAU. Die Vorlesungsreihe stellt Spitzenforschungsprojekte der Universität aus der Emerging Fields Initiative vor. Im Rahmen dieser Initiative fördert die FAU interdisziplinäre Forschungsideen mit hohem innovativen Charakter und großem Entwicklungspotenzial.

Alle Termine und Themen der Emerging Fields Lectures im Sommersemester

Montag, 6. Mai 2013, 18.00-19.30 Uhr, Aula des Erlanger Schlosses

  • Giftige kleine Moleküle mit positiver gesundheitlicher Auswirkung (Prof. Dr. Ivana Ivanović-Burmazović)
  • Gen-Doping mit kleinen Molekülen (Prof. Dr. Nicolai Burzlaff)
  • Radikales Umdenken – Der oxidative Burst als Terminator der chronischen Entzündungsreaktion (Prof. Dr. Dr. Martin Herrmann)
  • Infektionsabwehr und Radikale – Ein zweischneidiges Schwert (Prof. Dr. Christian Bogdan)

Montag, 3. Juni 2013, 18.00-19.30 Uhr, Aula des Erlanger Schlosses

  • Art of Sun – Eine globale Herausforderung für die Menschheit (Prof. Dr. Dirk M. Guldi)

Montag, 1. Juli 2013, 18.00-19.30 Uhr, Aula des Erlanger Schlosses

  • Quantengravitation: Auf der Suche nach einer vereinheitlichten Beschreibung von Geometrie und Materie (Prof. Dr. Thomas Thiemann)
  • Symmetrie – Geometrie – Quanten (Prof. Dr. Karl-Hermann Neeb)

Montag, 15. Juli 2013, 18.00-19.30 Uhr, Aula des Erlanger Schlosses

  • Der Einfluss von Nahrung auf die Gehirnfunktion: Eine wissenschaftliche Betrachtung (Prof. Dr. Monika Pischetsrieder)
  • Die Gedanken sichtbar machen? Möglichkeiten und Grenzen von bildgebenden Verfahren (PD Dr. Andreas Hess)
  • Neurotrition – Erfahrungen aus der Klinik (Prof. Dr. Johannes Kornhuber)

Weitere Informationen zur Emerging Fields Initiative sowie das Programm zur Vorlesungsreihe finden Sie im Internet unter www.efi.fau.de.

Bildquelle: FAU.

Weitere Informationen:

Dr. Esther Schnetz
Tel.: 09131/85-26400
efo@fau.de