Dr. Matthias Schiedel erhält Liebig-Stipendium

Portrait Dr. Matthias Schiedel
Foto: Stefan Löber

Erlanger Pharmazeut erhält prestigeträchtiges Habilitationsstipendium

Dr. Matthias Schiedel ist seit Februar 2019 am Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie tätig. Vor kurzem ist er mit dem Liebig-Stipendium der Stiftung Stipendien-Fonds des Verbandes der Chemischen Industrie e.V. (VCI) ausgezeichnet worden.

Matthias Schiedel studierte Pharmazie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Während des praktischen Jahres seiner Apothekerausbildung beschäftigte er sich im Rahmen seiner Diplomarbeit im Arbeitskreis von Prof. Manfred Jung (Universität Freiburg) mit der Synthese niedermolekularer Hemmstoffe, die in epigenetische Regulationsmechanismen eingreifen. Dieser Thematik blieb er auch während seiner Doktorarbeit in der Gruppe von Prof. Jung treu und wurde 2016 mit Auszeichnung (summa cum laude) promoviert.

Anerkennung fand seine Doktorarbeit „Synthese und Testung neuer Sirtuin-Hemmstoffe und strukturbasierte Entwicklung einer Affinitätssonde für Sirtuin 2“ auch durch den Carl-Wilhelm-Scheele-Preis (2017) der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG). Des Weiteren war er Zweitautor des Artikels „Selective Sirt2 inhibition by ligand-induced rearrangement of the active site“ (Nat. Commun. 6 (2015) 6263), der mit dem PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis (2016) ausgezeichnet wurde.

Nach seiner Promotion zog es ihn, gefördert durch ein Forschungsstipendium der DFG, für einen zweijährigen Postdoc‑Aufenthalt an das Chemical Research Laboratory (CRL) der Oxford University. Gemeinsam mit Prof. Stuart J. Conway arbeitete er dort an der Entwicklung von Hemmstoffen für Acetyllysin-Bindungsdomänen des Parasiten Schistosoma mansoni. Während seiner Zeit in Oxford wurde Matthias Schiedel durch den Klaus-Grohe-Preis (2018) der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) für seine herausragenden Leistungen als Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Medizinischen Chemie ausgezeichnet.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland schloss sich Matthias Schiedel, gefördert durch das DFG-Rückkehrstipendium, dem Arbeitskreis von Prof. Peter Gmeiner am Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg an.

Zentraler Aspekt seiner derzeitigen Forschung ist die Entwicklung von chemischen Werkzeugen für G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCRs). Besondere Bedeutung nehmen hierbei die erst kürzlich entdeckten intrazellulären allosterischen Bindungsstellen an bestimmten GPCRs ein. Ein Angriff an diesen allosterischen Bindungsstellen eröffnet neue Ansätze bezüglich einer Steuerung der Rezeptorselektivität, der funktionellen Selektivität (biased signaling) sowie dem Einsatz innovativer Drug-Targeting-Strategien.

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