Reinhard Troschütz

Prof. Dr. Reinhard Troschütz

Professor im Ruhestand

Department Chemie und Pharmazie
Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie

Emil Fischer Center, Schuhstraße 19
91052 Erlangen

Forschungsschwerpunkte der Arbeitsgruppe um Prof.Dr. R. Troschütz:

Motiviert und inspiriert durch biologisch wirksame Naturstoffe, beschäftigt sich die Arbeitsgruppe von Professor Troschütz auf synthetisch chemischem Gebiet mit der gezielten Untersuchung von Indol-Derivaten, die entweder mit einem oder mehreren aromatischen / heteroaromatischen 6-Ringsystemen versehen sind und eine Kombination von funktionalen Gruppen aufweisen, die zur Interaktion mit Zielstrukturen wie  Proteinen oder DNA  befähigt sind. Abgeleitet vom anti-tumorwirksamen und tetracyclischen Naturstoff Ellipticin, wurden beispielsweise tricyclische Analoga auf einem einfachen und eleganten Weg hergestellt. Die gefundene Methodik kann als interessante Erweiterung der Nenitzescu-Indol-Synthese angesehen werden (B. Dotzauer et al. Synlett  2004, 1039). Die erhaltenen Verbindungen erwiesen sich in Tests gegenüber Krebszelllinien als hochwirksam mit einem Ellipticin analogen Mechanismus (B. Dotzauer et al.  Biorg. Med. Chem. 2006, 14, 7282). Auf dem Weg zu basisch substituierten Melatonin-Derivaten synthetisierten wir 2- Amino-5-hydroxyindol-3-carbonsäurester (J. Landwehr et al. Synthesis 2005, 2414), die sich als potente Hemmstoffe der 5-Lipoxygenase erwiesen und potentielle Mittel gegen Astma darstellen (J. Landwehr et al. J .Med. Chem. 2006, 49, 4327).  Der beste Vertreter ist dem einzigen im US-Handel erhältlichen Mittel (Zileuton) in der Wirkung teilweise überlegen. Zur Zeit werden umfangreiche Strukturmodifikationen zur Verbesserung der Wirkung durchgeführt und die erfolgreich verlaufen . In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Gmeiner werden verschiedene aza-analoge Indole mit Phenylpiperazinylmethyl-Seitenkette hergestellt, die sich als interessante Dopamin D4 Rezeptorliganden erweisen und als potentielle Wirkstoffe gegen Schizophrenie von Interesse sind (A. Moll et al.  Biorg. Med. Chem. 2002, 10, 1671).